Natur & Umwelt

Ausgleichsflächen

Bauprojekte wie die Westumgehung Kümmersbruck stellen immer einen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Nicht vermeidbare Beeinträchtigungen müssen laut Naturschutzrecht durch geeignete Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert werden. Im Falle der Westumgehung stehen insgesamt 10 Einzelflächen zur Verfügung, um dort entsprechende Maßnahmen durchzuführen und diese bezüglich des Arten- und Umweltschutzes entsprechend aufzuwerten. Die Wahl dieser Flächen erfolgt nach naturschutzfachlichen Richtlinien der Bayerischen Kompensationsverordnung (BayKompV).

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Anlage eines Feldgehölzes mit umgebenden mageren Säumen nordwestlich von Köfering

• Neuanlage von Laubgehölz-Biotopen auf landwirtschaftlicher Nutzfläche durch Pflanzung von standortheimischen Sträuchern und Bäumen und Sukzession zu Gehölzbestand im zentralen Bereich.
• Anlage von umlaufenden Säumen und südseitigen Magerrasenflächen mit Oberbodenabtrag und Initialansaat für Magerrasen- und Saumgesellschaften.
• Anlage einer Mulde im südlichen Randbereich (temporäres Gewässer).
• Anlage von Kalkscherben- und Totholzriegeln.

Anlage einer Ackerbrache nördlich von Köfering als Lebensraumoptimierung für bodenbrütende Vogelarten, insbesondere die Feldlerche

• Entwicklung einer Ackerbrache mit hohem Anteil an Ackerwildkräutern durch Sukzession, Ansaat und extensive Pflege.
• Sukzession von Ackerwildkräutern und teilweise Ansaat mit einer gebietsheimischen Samenmischung aus der Herkunftsregion "Fränkische Alb" mit Ausbringen auch seltener Ackerwildkräuter.

Umbau eines Nadelwaldes zu lichtem Mischwald trockenwarmer Standorte mit Strukturanreicherung im Mühltal südlich Köfering

• Auflichten des Nadelwaldes durch sukzessives Entnehmen von einzelnen Fichten und Belassen der Kiefern, langfristig Entwicklung zu trockenwarmen Eichen-Kiefern-Wald.
• Freistellen von Felsbereichen mit Öffnung des aufgelisteten Waldbereiches zum Wiesentälchen des Mühltales hin.
• Bereitstellen von Sonderstrukturen durch das Belassen von einzelnen Baumstämmen, die in einer Höhe von 5 bis 10 m gefällt werden (stehendes Totholz), Entfernen der Rinde.
• Anlage von weiteren Sonderstrukturen durch das Einbringen von geeignetem Material (Wurzelstock- und Steinhaufen).

Entwicklung von Hecken und Extensivwiesen südwestlich von Lengenfeld

• Anpflanzung von standortgerechten, mehrreihigen Hecken und Einzelbäumen mit Vor- und Rücksprüngen zur Verzahnung in die Offenlandbereiche.
• Oberbodenabtrag südlich der Gehölze; vorgelagert zur Entwicklung von breiten, mageren Heckensäumen nach Initialansaat einer geeigneten Saatgutmischung.
• Ansaat der verbleibenden Ackerflächen mit einer Saatgutmischung für artenreiche Wiesen.
• Anlage von kleinflächigen Kalkscherben- und Totholzriegeln.
• Erhalt und Entwicklung der vorhandenen Hecken.

Aufwertung des Talraums und des Fließgewässers der Vils durch Entwicklung von Extensivwiesen und Hochstaudenfluren zwischen Lengenfeld und Theuern

• Umwandlung der Ackerflächen in extensiv genutztes, artenreiches Grünland und Hochstaudenfluren.
• Entwicklung von auetypischen Hochstaudenfluren und Extensivwiesen durch Ausmagerung und extensive Pflege.
• Förderung des Wiesenknopfs als Futterpflanze des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings in den Hochstauden- und Wiesenflächen durch geeignete Maßnahmen.
• Pflanzung von Hecken und von Einzelbäumen.
• Anlage kleinflächiger Kalkscherben- und Totholzriegeln an der Grenze in höher gelegenen Bereichen.
• Erhalt und Entwicklung des vorhandenen Gehölzbestandes.

Anlage von Hecken und Extensivwiesen zur Strukturanreicherung in ausgeräumter Agrarlandschaft südöstlich von Theuern

• Entwicklung einer Extensivwiese durch Ansaat der Ackerfläche mit einer Saatgutmischung für artenreiche Wiesen.
• Anpflanzung von Hecken mit standortgerechten Gehölzen.
• Anlage von kleinflächigen Kalkscherben- und Totholzriegeln an der südseitigen Grenze und vorgelagert an den vorhandenen Gehölzen.
• Erhalt und Entwicklung des vorhandenen Gehölzbestandes.

Neuanlage und Ergänzung von Magerstandorten südlich von Theuren

• Ansaat der Ackerfläche mit einer Saatgutmischung für artenreiche Wiesen.
• Ergänzung von Hecken an der Straße und an der nördlichen Grundstücksgrenze durch Pflanzung von Gehölzen.
• Anlage von kleinflächigen Kalkscherben- und Totholzriegeln südlich vorgelagert an den vorhandenen Gehölzen.

Ergänzung und Optimierung bedeutsamer Mager- und Trockenstandorte im Schustertal nördlich Ensdorf (Sammelkompensationsfläche Uschlberg)

• Entbuschung und Offenhaltung von Magerrasenflächen.
• Anlegen eines breiteren, linearen Magerstandortstreifens (hangparallel).
• Einbringen von Steinriegeln und Steinhaufen; Pflanzung von nur einigen Strauchgruppen
• Einbringen von Steinriegeln, Steinhaufen sowie von Stamm- und Wurzelhaufen.
• Entwicklung von artenreichem Extensivgrünland auf Ackerflächen durch Sukzession und teilweise "Heublumensaat" mit Material aus dem vorhandenen Magerrasen und / oder durch Ansaaten mit gebietsheimischen Saatgutmischungen.
• Entwicklung von Magerrasenbeständen auf dem neu angelegten Magerstandort durch "Heublumensaat" mit Material aus dem vorhandenen Magerrasen.
• Pflanzung von Einzelbäumen.

Neuschaffung von Ersatzlebensräumen für den beeinträchtigten geschützten Landschaftsbestandteil „Aufgelassener Steinbruch“ nördlich von Theuren

• Ausmagerung durch Oberbodenabtrag und -Abfuhr auf ca. 50 % der Fläche und Initialansaat mit Saatgutmischung für Magerrasen oder "Heublumensaat" mit Material aus dem geschützten Landschaftsbestandteil oder geeigneten Spenderflächen.
• Ansaat der restlichen Ackerfläche mit einer Samenmischung für artenreiche Magerwiesen.
• Anlage von kleinflächigen vegetationsfreien Bereichen, Kalkscherben- und Totholzriegeln am Waldrand und Aufschichtung von linearen Kalkschuttriegeln.
• Anlage von Hecken und Pflanzung einzelner Hochstamm-Obstbäume.
• Anlage von temporär wasserführenden Mulden.

Neuschaffung von Ersatzlebensräumen für den beeinträchtigten geschützten Landschaftsbestandteil „Aufgelassener Steinbruch“ nördlich von Theuren

• Ausmagerung durch Oberbodenabtrag und -Abfuhr auf ca. 50 % der Fläche und Initialansaat mit Saatgutmischung für Magerrasen oder "Heublumensaat" mit Material aus dem geschützten Landschaftsbestandteil oder geeigneten Spenderflächen.
• Ansaat der restlichen Ackerfläche mit einer Samenmischung für artenreiche Magerwiesen.
• Anlage von kleinflächigen Kalkscherben- und Totholzriegeln.
• Anlage von temporär wasserführenden Mulden.
• Anlage von Gehölzgruppen mit mageren Säumen und Pflanzung von Hochstamm-Obstbäumen.

Schutzmaßnahmen

Auch vor und während des Baus selbst wird darauf geachtet, die lokale Natur so wenig wie nur möglich zu beeinträchtigen. So dürfen notwendige Rodungsarbeiten beispielsweise nur außerhalb der Vogelbrutzeit, d. h. zwischen Oktober und Februar stattfinden. Während der Bauzeit werden Biotop- und Gehölzflächen durch Schutzzäune geschützt und Leiteinrichtungen mit Durchlässen für Kleintiere eingerichtet.
Zum Schutz des lokal vorkommenden Uhus werden auf der Vilstalsbrücke blickdickte Irritations- und Kollisionsschutzwände errichtet, um die angrenzenden Lebensräume vor Licht, Lärm und sonstigen Störungen zu schützen.